DM Paderborn 2: Bronze f. Claudia Maria - Foto:Westfalen-BlattDas haben die Kontrolleure der Nationalen Anti-Doping-Agentur auch noch nicht erlebt. Nach der Deutschen Meisterschaft im Inline-Halbmarathon am Ostersamstag 2017 in Paderborn wäre Claudia Maria Henneken (SSC Köln) als Drittplatzierte eigentlich ein Fall für die obligatorische Doping-Kontrolle gewesen. Doch die Kontrolleure hatten keine Chance, ihre Arbeit aufzunehmen. Maria lief ihnen weg.
Verweigerung einer Kontrolle? Ein Doping-Skandal? Keineswegs! Maria hatte gute sportliche Gründe. Nur zwölf Minuten nach 21 erfolgreich mit durchschnittlich 30 km/h absolvierten Inline-Kilometern auf schwieriger, nasser Straße und dem Gewinn der DM-Bronzemedaille im Speedskaten machte sich die 31jährige Kölnerin nochmals auf den Weg – jetzt 21 km zu Fuß. Inline-Rennanzug und Skates aus, Lauftrikot und -schuhe an; und schon war Maria wieder weg. Ihr auf Schritt und Tritt bis zur Abgabe der Dopingprobe zu folgen, wie es das Kontrollverfahren vorschreibt, wäre den Kontrolleuren wahrscheinlich zu mühsam geworden. Denn Claudia Maria Henneken gab auch „zu Fuß“ ganz schön Gas: Nach einer Stunde und 29,21 Sekunden kam sie beim Paderborner Osterlauf-Event zum zweiten Mal ins Ziel, vor ihr lediglich vier Kenianerinnen und drei Deutsche. Von den Doping-Kontrolleuren war nicht mehr zu sehen.