Wie schön war es, nach zwei schrecklichen Corona-Jahren endlich mal wieder eine nahezu komplette Inline-Skating-Rennsaison zu erleben.
Schon der Saisonauftakt war wunderbar mit schönen Ergebnissen vor allem unserer Nachwuchsskater bei den Veranstaltungen in Groß Gerau, den Süddeutschen Meisterschaften in Großbettlingen, den Deutschen Bahn-Meisterschaften in Gera und dem Sommercamp in Jüterbog im Fläming mit dem Finale in Berlin bei der City-Night. Hier starteten erstmals 15 Mitglieder des SSC Köln, Jugendliche sowie Erwachsene, und alle erzielten beachtliche Platzierungen. Sebastian z.B. fuhr in seiner Junioren-AK lange auf Sieg, wurde letztlich aber „nur“ Zweiter. Denn Sebi verzichtete aus großem Respekt vor der von vielen Inline-Skatern gefürchteten abrupt abbremsenden Ziel-Zeitmatte auf den finalen Zielschritt und somit auf den totalen Triumph.
Aber auch in der zweiten Saisonhälfte wurden weiterhin fleißig Top-Ergebnisse und Medaillen gesammelt. David Baden leitete den Saison-Endspurt ein mit seiner zweiten Teilnahme an einer Junioren-Europameisterschaft (in Italien). Im Punkterennen über 10 km sicherte er sich einen der begehrten Punkte. Dadurch belegte er am Ende unter Europas besten Junioren-Speedskatern einen hervorragenden siebten Platz.
Beim X-Race auf dem Spreewaldring, der Deutschen Meisterschaft (Straße) im Halbmarathon, holten Silke und Christoph Röhr in ihrer AK45 den Titel bzw. Bronze. Übrigens wurde in diesem Rennen Claudia Pechstein, die seit Beginn ihres Studiums an der Trainerakademie Köln immer wieder auf unserer Bahn intensive Trainingseinheiten absolvierte, erstmals Deutsche Meisterin in der Gesamtwertung aller Altersklassen.
Bronze über 21 km, doch Christoph Röhr mag keine halben Sachen. Bei der Marathon-DM in Groß-Gerau über 42 km siegte er in seiner AK45 und wurde Meister. Halbmarathon-Meisterin Silke Röhr freute sich nach der doppelten Renndistanz auch über Platz zwei. Den belegte auch Sebastian Kieser in der Junioren-Klasse. Immerhin sammelte Sebastian erneut viel wertvolle Erfahrung, was das Bewältigen eines Inline-Marathons anbetrifft.
Beim Inline-Marathon am letzten September-Samstag in Berlin, wo der belgische Inline-Speedskating-Gigant Bart Swings für die 42,195 km nur 56,45 Minuten (Durchschnittsgeschwindigkeit in der zweiten Marathonhälfte von 44,99 km/h) benötigte, konnte Sebastian seine persönliche Bestzeit von Groß Gerau nochmals um eine Minute auf genau 69 Minuten verbessern (durchschnittlich 37 km/h). In der Ergebnisliste eines Weltklasse-Starterfelds steht Sebastian auf Platz 86 vor dem zeitgleichen David Baden auf Rang 88. David hatte zuvor noch auf der späteren Zielgeraden des Marathons an der offenen Deutschen Meisterschaft im 100-Meter-Sprint einen respektablen 9. Platz erreicht. Zwei Junioren vom SSC Köln auf hohem internationalem Niveau – welch ein wunderbares Club-Ergebnis!
Nicht minder groß war der Spaß aber auch bei den anderen neun Vereinsmitgliedern, von denen vier erstmals bei einem Inline-Marathon dabei und am Ende erstaunt waren, zu welchen Leistungen sie fähig waren. Glückwunsch an alle Finisher zu ihren tollen Ergebnissen und vielen Dank an Hanspeter, der trotz Beendigung
seiner eigenen aktiven Marathon-Karriere in Berlin dann doch noch einmal in die Skates stieg, um unsere Debütanten sicher durch Berlin auf ihre Wunschzeit zu bringen – Great Job!
Berlin war wieder eine Reise wert und ein tolles Saisonfinale.
Fotos: Alex Lehnertz, sportfotograf.com & SSC Köln