Nach der langen Zeit, in der wir auch im Sport mit Corona bedingten Einschränkungen umgehen mussten, haben wir in diesem Sommer wieder viel in unser gemeinsames Vereinsleben investiert. Wir haben Radtouren und Ausflüge unternommen oder gemeinsam an unserer Bahn gearbeitet.
Aber erst unser 1. Kölner Sommer-Speed-Camp im Juli sollte die Krönung unserer gemeinsamen Aktivitäten werden.
Diese Tour für Kinder und Jugendliche im Alter von 9-17 Jahren in den Teltow-Fläming-Kreis südlich von Berlin sollte der Start in eine zukünftige sportliche Jugendarbeit unseres Vereins sein – ein wiederkehrendes Sommercamp, auf das sich unsere Kids jedes Jahr aufs Neue freuen können.
Sportliche Aktivitäten im Camp
Die Kinder des Camps können alle auf unterschiedlichem Niveau skaten. Durch die Einteilung in homogene Gruppen war es allen Teilnehmern möglich, die herausfordernde Strecke auf dem Fläming Skate-Rundkurs mit Steigungen und Abfahrten zu meistern.
Das hieß für die Schnelleren: „Freie Fahrt“ und mit Spaß die Strecke genießen. Derweil wurden die noch nicht so sicheren Skater von erfahrenen Betreuern mit Fahrrädern begleitet wurden, um sich so langsam an die Herausforderungen heranzuwagen. Mit jedem Kilometer wurden sie mutiger, sodass auf dem Heimweg schon teilweise keine Hilfestellung mit dem Fahrrad mehr nötig war. Die Begeisterung unserer Kinder zu sehen, war großartig.
Auf einer 50 km-Radtour durch den Fläming hat die ganze Gruppe gut zusammengearbeitet. Auch hier wurde die Strecke wieder in kleinen Gruppen absolviert. Die Schnelleren durften in ihrem Tempo vorfahren, kamen aber dann immer zurück zur Gruppe, um die Schwächeren zu motivieren. Ein vorher gemeinsam zubereitetes Catering bot eine erholsame Pause, bevor es am Nachmittag auf die Heim-Etappe ging.
Der Triathlon war der Höhepunkt der Woche. Ihm voraus ging die gemeinsame Pflege und Reparatur der Fahrräder, die Diskussion über die richtige Wahl der Outfits sowie die gemeinsame Zubereitung der Verpflegung für den Tag am See.
100m Schwimmen, 5km Radfahren sowie 1km Laufen ließen sich am nahegelegenen See sehr gut umsetzen. Auch hier wurde wieder in Blöcken gestartet, die einen fairen Wettbewerb versprachen. Selbst die mitgereisten Eltern entdeckten ihren sportlichen Ehrgeiz und warteten mit guten Ergebnissen auf.
Gemeinsame Aktivitäten
Hierzu zählten nicht nur das Verladen des Gepäcks am Vortag der Reise, bei dem es neben Teamwork und räumlichen Vorstellungsvermögen ging und auch handwerkliches Geschick gefragt waren, sondern auch der tägliche Einkauf, die Zubereitung der Mahlzeiten sowie das Aufräumen nach dem Essen wurden immer gern von kleineren Gruppen zusammen durchgeführt.
Auch die Herausforderung, mit unserem neuen Mitglied Polina, einem ukrainischen Mädchen und ihrer Mutter Nadia zu kommunizieren und sie in die Aktivitäten einzubinden, waren ein Teil des Camp-Alltags. Für die Kinder und Jugendlichen war die Integration selbstverständlich. Und auch unter den Eltern bildeten sich neue Freundschaften.
Ein weiteres Highlight der Woche war der Besuch in der Backstube unserer Merzdorfer Land-Bäckerei. Zwei Stunden lang hat Bäckermeister Stephan Sembritzki der Gruppe die Tradition des Backhandwerkes nähergebracht und sehr anschaulich auch auf die Vorzüge regionaler Produkte hingewiesen. Hier wurde vereinzelt Interesse an diesem Beruf geweckt. Es war ein interessanter und unterhaltsamer Nachmittag, der dank verschiedener Kostproben noch lange nachhaltig wirkte.
Kein Camp ohne Weiterbildung
Zur besseren “Motivation“ sowie “Nervosität am Start“ sollten die Teilnehmer des Camps viel Wissenswertes erfahren. Einleitend gab es am Vorabend einen Kinofilm zur Einstimmung und dann einen Vortrag unseres Trainers, u.a. mit Erfahrungen aus seiner eigenen Sportvergangenheit sowie Beispielen von älteren Sportlern aus der Gruppe. Mit den Kindern wurden die Abläufe bei einem Wettbewerb in unserer Sportart und im Speziellen der Umgang mit der Nervosität vor dem Start angesprochen. Sie ist oft schuld, dass jüngere Sportler sich nicht zum Wettbewerb trauen. Gemeinsam wurden Strategien erarbeitet, um sich selbst beruhigen zu können und Pläne geschmiedet, bei welchen Möglichkeiten man möglichst viele Erfahrungen sammeln kann.
Auch zur Skatepflege vor größeren Ausfahrten und nach dem Einsatz der Skates auf unwegsamen Gelände wurden die Kinder von den älteren Teilnehmern angeleitet. Und es ergaben sich Möglichkeiten, Material untereinander zu tauschen, um für jeden die optimale Ausrüstung zusammen zu stellen.
Die Nachtwanderung war ein aufregendes Abenteuer für die Gruppe. Hier galt es auf einem vom Herbergsvater empfohlenen Weg verschiedene Stationen zu absolvieren. Die Gewöhnung an die Dunkelheit und die Stille, das Hören und Erkennen von Tierstimmen und -Geräuschen, die Orientierung im Dunklen sowie das Überwinden eines Hindernisses mit Hilfe eines Seils hat die Gruppe mit Bravour gemeistert. Erfahrungen, die viel Stoff boten für nachhaltiges Erzählen.
Fazit
Die umfangreich und nicht immer einfache Vorbereitungsarbeit hat sich gelohnt. Wir haben den Kindern und Familien unseres Vereins eine aufregende Auszeit vom Alltag ermöglicht, die sportlich und individuell kleinere Erfolge hervorgebracht und den Teilnehmern gezeigt hat, was Vereinsleben ausmacht.
Der Zusammenhalt und die Hilfe untereinander, sei es demnächst bei schulischen Herausforderungen oder bei Arbeiten im Verein und an der Bahn, werden jetzt viel mehr als Gemeinschaft wahrgenommen und werden noch lange nachhaltig wirken.
Ein besonderer Dank gilt nicht nur der DRIJ (Rollsportjugend des Deutschen Rollsport und Inline Verbands e. V.) für die Förderung des Sommercamps im Rahmen von „Aufholen nach Corona“ sondern auch den Eltern, die zum Gelingen dieser Ferienfreizeit beigetragen haben sowie dem Trainer Karsten Gutzmer und Jugendwartin Ines Kieser, die diese Aktion ins Leben gerufen haben.
Wir sind uns sicher, dass dies die Premiere für weitere Sommer-Camps des SSC Köln war, denn viele Kinder des Vereins sind interessiert. Und uns ist es auch wichtig, die Freundschaften untereinander sowie den Zusammenhalt zwischen den Kindern und Jugendlichen, aber auch zu den Erwachsenen zu fördern und zu pflegen. Nur so lässt sich Vereinsleben erfolgreich fortführen.
Fotos: SSC Köln